Matchbericht FC Aurore Bienne vs. SV Lyss

2. Liga regional. Der FC Aurore muss sich nach einer klaren 0:4-Niederlage gegen den SV Lyss mit dem Abstieg abfinden. Für den SV Lyss eröffnen sich für die letzten Runden plötzlich noch sehr gute Optionen an der Spitze.

Daniel Martiny

Zwei Serien haben am Sonntag im Spiel zwischen Aurore und Lyss ihre Fortsetzung gefunden: Einerseits der FC Aurore, der als Tabellenschlusslicht seit dem 29. Oktober 2022 in Kirchberg nie mehr gewinnen konnte, andererseits der SV Lyss, seit vier Spielen unbesiegt und mit unbändigem Drang Richtung Tabellenspitze. Krass auch das Stärkeverhältnis in diesem Spiel auf der Linde. Hochverdient haben die Lysser die Partie mit vier Treffern nach Hause gebracht. Das Resultat hätte viel höher ausfallen können.

Aurore steigt ab

Noch stehen für die Welschbieler vier Partien auf dem Programm. Zwölf Punkte sind also noch zu holen. Weil der Rückstand auf das elftklassierte Develier nun bereits 13 Punkte beträgt, steht der Abstieg des FC Aurore nach nur einer Saison in der 2. Liga regional bereits fest. Gegen die Lysser blieb Aurore chancenlos. Schon nach dem 0:1-Rückstand durch Ruggiero in der fünften Minute hatte man den Eindruck, dass sich die Bieler aufgegeben haben. Zwar wehrten sie sich weiterhin nach besten Kräften, der Gegner war jedoch zu stark und übermächtig. Mit nur zwei Siegen aus 22 Partien und einem Torverhältnis von minus 42 Treffern, muss Aurore in den sauren Apfel beissen und nächste Saison in der 3. Liga einen neuen Anlauf nehmen.

Lyss mit A-Junioren

Der SV Lyss spielte einmal mehr souverän und imponierte mit schnellem und flüssigen Kombinationsspiel nach vorne. Dabei waren die Voraussetzungen für diese Partie nicht unbedingt ideal, musste doch zum Beispiel Topskorer Lauro Gonzalez nach dem Aufwärmen verletzungshalber Forfait erklären. Auch die Verletzten- und Absenzenliste der Lysser ist aktuell lang. Stammspieler wie Yves Koch, Robin Allenbach, Raphael Oehler, Joel Schultheiss oder Micael Ferreira fehlen seit Monaten. «Unser Kader ist jedoch zum Glück gross genug, um solche Ausfälle zu verkraften. Ich konnte diesmal sogar drei A-Junioren zum Einsatz bringen», sagte Lyss-Coach Albertou Murtaj. Tatsächlich sprangen andere Akteure in die Bresche. So erzielte der zur Pause eingewechselte A-Junior David Jevtic, kaum auf dem Platz, in der 47. Minute das 2:0. Mittelfeld-Stratege Simon Affolter setzte sich offensiv sehr gut in Szene und durfte sich gar als Doppeltorschütze feiern lassen. Der SV Lyss weist mit seinen inzwischen 48 Treffern das beste Torverhältnis der gesamten Liga auf, spielte zu Null und hat in 21 Runden nur 24 Gegentreffer erhalten.

Der Traum lebt weiter

Nachdem sich Trainer Albertoz Murtaj am Mittag schon über den klaren 4:0-Sieg freuen durfte, machten ihn die Resultate am Nachmittag noch glücklicher. Vorab natürlich das überraschende 2:1 des FC Diaspora über den Leader FC Porrentruy. Auf Kosten des FC Aarberg ist Lyss auf Rang drei der Tabelle vorgerückt. Gewinnen die Lysser am Mittwoch ihr Nachtragsspiel gegen La Neuveville-Lamboing, schliessen sie zum zweitplatzierten FC Weissenstein auf. Der Rückstand auf Leader Porrentruy beträgt nur noch vier Zähler. «Jetzt ist alles möglich. Wir haben noch total noch fünf Partien zu bestreiten. In Anbetracht dessen, dass sich die beiden Erstplatzierten noch direkt begegnen, ist sogar Rang eins noch eine Option», freut sich Albertoz Murtaj. Der SV Lyss kann noch drei Partien auf eigenem Platz austragen. Im Grien sind die Seeländer in dieser Saison noch ungeschlagen. Der Traum lebt also weiter: Murtaj, in seiner ersten Saison als Trainer beim SV Lyss, darf jetzt schon auf eine bisher absolut gelungene Saison zurückblicken. Mit dem jüngsten Team in der Gruppe mischt der SV Lyss die Spitze auf. Die Mischung zwischen gestandenen Routiniers wie Lucien Kellerhals, Karim Bakari oder Micha Subramaniam mit den «jungen Wilden» scheint aufzugehen. «Wir geben nun 200 Prozent und schauen, was am Ende dabei herausschaut», so der Trainer.