Lyss dominiert das erste Saisonderby in Aarberg

Deutlicher und verdienter 3:0-Auswärtssieg für den SV Lyss im mit Spannung erwarteten Auftakt-Derby beim FC Aarberg. Im Mittelpunkt der Partie standen zwei Akteure mit einem Altersunterschied von 14 Jahren und fast 300 gespielten Partien.

Daniel Martiny

Motiviert betritt Fabian Schleiffer die Aarolina zum Auftaktderby gegen den SC Lyss. Was zwar sein Trainer, aber kaum sonst jemand weiss, der Mittelstürmer bestreitet sein 300. Pflichtspiel für den Seeländer Verein. Seine Torausbeute wird wohl die 150er-Marke überschritten haben. Seit elf Jahren ist Marco Aebischer Trainer des FC Aarberg. Noch länger dabei ist aber Fabian Schleiffer: „Ich glaube, es sind mittlerweilen 14 Jahre, in denen ich die Farben des FC Aarberg trage.“ Ein beeindruckendes Zeugnis von Vereinstreue des Vollblutstürmers. Für sein Jubiläum hätte sich Schleiffer eher ein anderes Spiel gewünscht, als im Derby mit einer klaren Niederlage vom Platz gehen zu müssen. „Man merkt es, mit Lorenz Känel, Fabian Blaser, Benjamin Marti, Robert Velkov und Yannik Waeber haben uns mehrere Stammspieler auf die neue Saison hin verlassen. Besonders ein Fabian Blaser fehlt mir als Sturmpartner. Einen Warnschuss Richtung Lysser Tor gab Schleiffer bereits in der dritten Minute trotzdem ab. Mit einer Ausnahme sollte es die quasi einzige Tormöglichkeit für die Gastgeber in der ersten Halbzeit bleiben.

Julian Frey trifft

Julian Frey wird hingegen erst im nächsten Monat 18 Jahre alt und bestritt am Samstag sein erstes Meisterschaftsspiel für den SV Lyss. Der Bieler hatte zuletzt beim Team BEJUNE in der U18 gespielt und gehörte zum Team von Neuenburg Xamax. In seiner Juniorenzeit kam Frey jedoch bereits schon mit dem SV Lyss in Berührung. Der junge Neuzugang benötigte sieben Minuten, ehe er im gegnerischen Strafraum wirbelte und den Ball zum 1:0 hinter die Linie drückte. Die Partie war damit lanciert, Lyss dominierte in der ersten Halbzeit auch nach der Führung klar. Erneut Frey, aber auch Affolter und Lucian Wilkins verpassten weitere klare Chancen. Das Murtaj-Team drückte vehement auf den zweiten Treffer, musste in der 35. Minute nach einem Kopfball eines Aarbergers auch Glück in Anspruch nehmen. Das 2:0 fiel verdientermassen doch noch in Halbzeit eins. Lauro Gonzalez verwertete einen Eckball mit dem Kopf. „Noch war ich mir der Sache nicht ganz sicher“, sagte Lyss-Trainer Albertoz Murtaj. Bei einem Aarberger Anschlusstreffer hätte sich die Partie noch anders entwickeln können. „Wir hätten zur Pause höher führen müssen.“

Erster Sieg für Trainer Murtaj

Es sei sein erster Sieg als Trainer auf der Aarolina in Aarberg. Auch als Coach von Besa Biel durfte sich Albertoz Murtaj bislang nur über ein Unentschieden freuen. Wichtig sei auch der gelungene Saisonstart. Mit seiner jungen Mannschaft sei er sehr zufrieden. Nochmals etwas ins Zittern gerieten die Gäste, als Wilkins Luciano in der 58. Minute wegen Reklamierens vom Platz gestellt wurde. Doch auch mit einem Mann mehr, vermochte Aarberg nicht zu überzeugen. Zwar besass das Aebischer-Team fortan mehr Ballbesitz, eroberte sich bereits im Mittelfeld das Leder, spätestens an der gegnerischen Strafraumgrenze war jedoch Endstation. Auch wenn der SV Lyss in der Defensive auf Stammspieler wie Karim Bakari oder Nino Berger verzichten musste, die Verteidiger um Captain Nicolas Krüttli, Karim El Mouine, Neuzugang Jimmy Grüter und vorab Yves Koch, liessen keinen gefährlichen Aarberger Abschluss mehr zu. Als schliesslich Lauro Gonzalez gut zehn Minuten vor Schluss nach einem Einwurf an den Ball kam, alleine auf Goalie Sven Müller zulief und eiskalt zum 3:0 versenkte, war der Aarberger Widerstand erst recht gebrochen und die etwas einseitige Partie entschieden. Vorab mit einer exzellenten Vorstellung in den ersten 45 Minuten, verdiente sich Lyss den deutlichen Derby-Sieg. Der FC Aarberg muss die Automatismen besser in den Griff bekommen, um in den nächsten Partien zu punkten. Wird es Fabian Schleiffer in Zukunft wieder richten? Möglich, aber vorerst muss das Aebischer-Team einen Generationenwechsel verarbeiten und seine Stammelf finden.